Hermann Bigelmayr
Sonnenblume
Sonnenblume, 1998, farbig bemaltes Holz, Höhe 5,20 m
Landeshauptstadt München
Kunst am Bau und im Öffentlichen Raum
Eingangsbereich Kindergarten
Kooperationseinrichtung Paul-Ehrlich-Weg 18, München Allach
Landeshauptstadt München
Kunst am Bau und im Öffentlichen Raum
Eingangsbereich Kindergarten
Kooperationseinrichtung Paul-Ehrlich-Weg 18, München Allach
"Etwas Freudiges, das die Kinder und Besucher morgens begrüßt", wollte
Hermann Bigelmayr für den Kindergarten entwerfen. Und was könnte besser
dafür geeignet sein als eine Sonnenblume? Selbst an trüben Regentagen
leuchtet der gelbe Blütenkranz mit dem goldbraunen Stempel und verleiht
der gläsernen Eingangshalle Fröhlichkeit. 5,20 Meter ragt die
Sonnenblume in die Höhe. Ihr hellgrüner, strukturierter Stiel steckt in
einer dunkelgrüner Vase; ihre zwei Blätter weisen den Weg durch das
Gebäude. Das eine überdacht mit großem Abstand die Treppe und schafft
so eine symbolische Verbindung zum oberen Stockwerk. Das andere neigt
sich zur Eingangstür. Die Skulptur scheint mit der Halle zu
verschmelzen und integriert dadurch die einzelnen Räume zu einer
Gesamtheit. Man könnte fast meinen, einer der Holzpfosten der Fassade
habe sich gelöst, weil er lieber als Sonnenblume bunter Blickfang sein
möchte. Ursprünglich wollte Hermann Bigelmayr die Skulptur aus Linde,
Ahorn und Eiche gar nicht bemalen. Doch je weiter die Arbeit
fortschritt, desto mehr war der Künstler überzeugt, dass eine
Sonnenblume nur farbig wirken könne. Zunächst malte er lediglich ein
Blatt als Test an. Irgendwann war dann die gesamte Plastik bunt. Bevor
aus dem Modell die Raum gestaltende Skulptur werden konnte, galt es vor
allem Probleme der Statik zu lösen. Immerhin wiegt die Sonnenblume
knapp 200 Kilogramm und soll möglichen Kletteraktionen von Kindern
standhalten. Drei Blütenblätter stützen deshalb den gelben Kopf der
Plastik und sorgen dafür, dass sie in ihrer Größe ebenso anmutig wirkt
wie die echte Sonnenblume, die in den Sommermonaten in einer
Glasflasche daneben steht.
Inga Nobel
Inga Nobel