Hermann Bigelmayr

Symposium in Fürstenfeldbruck 2016

Fotos Anton Brandl
Hermann Bigelmayr ist bekannt für seine aufsehenerregenden Projekte mit Großplastiken im Außenraum und Innenraum. Getreide auf menschliches Maß zu vergrößern und damit auf Probleme bei der Ernährung der Weltbevölkerung und die Grenzen des Wachstums hinzuweisen, ist auch das Thema seiner Ausstellungen.
Impulsgeber seiner Arbeit ist seit längerer Zeit der 1969 herausgegebene Bericht des "Club of Rome" zur Lage der Menschheit. Er trägt den Titel "Die Grenzen des Wachstums".

Ein einziges Weizenkorn
Es gibt die alte Sage von dem Höfling, der seinem König ein kunstvolles Schachbrett schenkte und als Lohn dafür nur ein einziges Getreidekorn für das erste Feld und für jedes folgende Feld die doppelte Kornzahl wie für das vorhergehende demütig erbat, also für das zweite Feld zwei Körner, für das dritte vier, für das vierte acht Körner. Das entspricht einer exponentiellen Zunahme mit einer Wachstumsrate von einhundert Prozent; auf das zehnte Feld entfallen erst 512 Körner, aber auf das 21. über eine Million Körner. Es gibt gar nicht so viele Getreidekörner auf der Erde, wie für das 64. Feld bezahlt werden müssten. Exponentielles Wachstum ist trügerisch, weil schon bei relativ geringen Wachstumsraten in kurzer Zeit astronomische Zahlen erreicht werden.