Hermann Bigelmayr

Kornhaus-Museum Weiler im Allgäu

Hermann Bigelmayr im Kornhaus-Museum
14. Mai 2017 bis 18. Juni 2017
Eröffnung: Sonntag, 14. Mai 2017 um 11.00 Uhr
Hauptstr. 13, 88171 Weiler im Allgäu

Öffnungszeiten: Do 18-21 Uhr Fr- So 14.30 Uhr-17 Uhr
Persönliche Führung mit Hermann Bigelmayr im Rahmen der Museumsnacht, am Freitag 19. Mai 2017 von 19- 23 Uhr und am Sonntag 18. Juni (letzter Ausstellungstag), um 15.00 Uhr.
Die Skulpturen des Münchner Bildhauers Hermann Bigelmayr treten dem Betrachter in einer Dimension entgegen, die gewohnte Seh- und Erfahrungswerte infrage stellt. Grashalme, Rosenblätter und Weizenkörner sind ihrer ursprünglichen organischen Bestimmung enthoben und negieren in abstrahierter Form sowohl Größenordnungen als auch Gravitationskräfte. Der Bildhauer ist bekannt für seine außergewöhnlichen Großplastiken im Außen- und Innenraum:
So zum Beispiel das "Kreuz im Nichts" in der Friedhofsanlage München-Riem 2000, die "Sich aufrichtenden Halme" im Blutenburger See in Obermenzing bei München 2005 und die "Grenzen des Wachstums" in der Wintringer Kapelle 2012.
Das Fragile, das Bigelmayrs Skulpturen innewohnt, tritt gerade in dieser Installation in den Vordergrund. Die von beiden Seiten in höchster handwerklicher Qualität ausgearbeiteten Eichen- und Lindenhölzer, eingefärbt in rötlichen, unterschiedlich intensiven Pigmenten, erscheinen trotz ihrer überdimensionierten Größe zerbrechlich und, wie das Naturvorbild, im Prozess der Vergänglichkeit gefangen.
Die Monumentalisierung irritiert, die Perfektion in der Nachahmung der organischen Qualität lässt staunen und die Position zwischen Mensch und Natur erscheint neu definiert.
Das Rosenblatt, Symbol der Liebe, der Sinnlichkeit und der Verführung, steht durch sein rasches Verwelken gleichzeitig auch für Vergäng- lichkeit und Tod. Letzterem verleiht Hermann Bigelmayr durch die Durchbrechung mit schwarz eingefärbten Blättern Ausdruck.
Dr. Sandra Uhrig